70 GESCHICHTE. Binnen
kurzer
Zeit
verloren
die
Byzantiner
Aleppo;
ʿOmar
selbst
war
bei
der
Capitulation
des
auch
den
Mus-
limen
gere
Zeit
tapfer;
als
aber
die
siegreichen
Heere
der
Araber
dem
Stromland
des
Euphrat
über
Nisibis
denen
Vordersyriens
die
Hand
reichten,
war
es
mit
der
Herrschaft
der
Byzantiner
zu
Ende.
Die
Christen
Kopfsteuer
am
Leben
gelassen,
aber
manche
ihrer
Kirchen
in
Mo-
scheen
verwandelt.
In
vielen
Ortschaften
wurden
nun
arabische
Militärcolonien
angesiedelt.
Die
glänzendste
Zeit
brach
für
Syrien
nach
der
Ermordung
des
vierten
Chalîfen
des
Propheten)
an.
Es
war
nämlich
in
Arabien
eine
Reaction
der
mekkanischen
Familien
entsprossenen
Emporkömmlinge
eingetreten,
eine
rein
politische
Bewegung;
denn
erst
nach
den
namenlosen
Erfolgen
der
muslimischen
Tragweite
der
neuen
Religion
erkannt.
An
ʿAli
als
dem
rechtmäs-
sigen
Statthalter
verwarfen
sogar
die
drei
ersten
Chalîfen
fortbestehende
grosse
Secte
Parteiung
ihren
Anfang.
Ausserdem
mischte
sich
auch
der
National-
hass
ein,
und
blutige
Kämpfe
begannen.
Die
mekkanischen
kraten
durch
Muʿâwiya
von
Medîna
nach
Damaskus
verlegt,
da
dieses
besser
im
Mittelpunkt
aller
Eroberungen
lag
und
Einheit
des
Reichs
durchaus
nöthig
erschien.
Muʿâwiya
gelang
es,
seinen
Nach-
kommen,
den
ʿOmayyaden
unter
ihnen
waren
eine
ganze
Reihe
höchst
fähiger
und
thatkräf-
tiger
Herrscher
gabten
Feldherren
zum
atlantischen
Ocean
und
bis
gegen
Constantinopel
vor.
Aber
die
alte
Einfachheit
war
geschwunden;
es
gab
ein
grosses
König-
reich,
eine
Despotie
mit
einem
immer
glänzenderen
Hofstaat;
die
Prachtliebe
begann
sich
auch
in
künstlerischen
Bauten
auszu-
sprechen.
In
diese
Zeit
fällt
zugleich
das
goldene
Zeitalter
der
arabischen
Literatur.
Die
stricte
Befolgung
der
Lehren
Mohammed’s
war
freilich
schon
bei
den
ʿOmayyaden
Religion
ging
bei
ihnen
wesentlich
in
der
Politik
unter.
Die
Reaction
blieb
nicht
aus;
der
Punkt,
an
welchem
sie
zuerst
zum
Vorschein
kam,
war
Persien.
Religiöse
Vorwände
boten
den
Anlass
zu
Intriguen
gegen
die
ʿOmayyaden
ʿAbbasiden
die
Oberhand
zu
gewinnen,
und
erreichte
ihren
Zweck
durch
die
scheussliche
Ermordung
ihrer
Vorgänger
(750).
Der
Schwerpunkt
des
Reiches
wurde
nun
in
das
Stromland
des
Euphrat
und
Tigris
verlegt.
Wie
schon
unter
einzelnen
ʿOmayyaden
Jahrhunderte
hindurch
immer
mehr
der
Schauplatz
widrigster
Par-